Hinter dem Begriff „Unternehmerisches Denken“ (… und Handeln) können sich sehr unterschiedliche Ansätze verbergen. Damit kann z.B. einfach ein Führungsansatz gemeint sein, der die Unternehmensziele im Blick behält. Auf der anderen Seite der Skala stehen sehr große Modelle, die Themen wie Unabhängigkeit, Risikobereitschaft, Kreativität, Durchsetzungsvermögen, Leistungsorientierung und Kostenbewusstsein beinhalten.
Wir beziehen uns hier auf eine eng gefasste Definition von Unternehmerischem Denken, nämlich die Fähigkeit, mögliche wirtschaftliche Vorteile und Risiken einschätzen zu können. Dazu ist es notwendig zu verstehen, wie Wertschöpfung grundsätzlich funktioniert und wie die eigene Organisation Wertschöpfung erzielt.
Im Training führen die Teilnehmer dafür virtuelle Firmen, die auf einem globalen Markt um Kunden und Aufträge konkurrieren und dabei ihre selbst festgelegten Strategien verfolgen. In mehreren Runden (Spiel- Jahren) erleben sie die wirtschaftlichen Konsequenzen ihrer Entscheidungen (z.B. in Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzen, Cash-Flow-Rechnungen, Deckungsbeitragsrechnung, Investitionsrechnung etc.) und vertreten ihre Entscheidungen und deren Ergebnisse gegenüber Geldgebern und andern Stakeholdern.
Durch die haptische Umsetzung (ein Spielbrett pro „Firma“, auf denen die aktuellen Werte durch spezielle Münzen repräsentiert werden – lesen Sie hier mehr zu Planspielen und Wirtschaftssimulationen –) erleben die Teilnehmer hautnah die Grundlagen der Betriebswirtschaft und des Unternehmertums. Durch Reflektion und Umsetzungsplanungen wenden die Teilnehmer das Gelernte und die neuen Erfahrungen auf ihre tägliche Arbeit an.
Um den Praxistransfer zu unterstützen und Unternehmerisches Denken (oder „Entrepreneurial Spirit“) dauerhaft in einer Organisation zu verankern, sollten einige grundlegende Bedingungen gefördert werden:
- transparente und eindeutige Ziele und Strategien: die Mitarbeiter kennen das „große Bild“ (Mission, Vision, Values) und verstehen die relevanten strategischen Zusammenhänge von Einzelmaßnahmen
- positive Entscheidungskultur: Mitarbeiter werden berechtigt und befähigt innerhalb eines grob abgesteckten Rahmens Entscheidungen selbst zu treffen (Empowerment)
- effektive Fehler- und Lernkultur unter Vermeidung des „Beamten- Dilemmas“, bei dem Entscheidungen aus „Selbstschutz“ nicht getroffen werden, da sie für den Entscheider nur negative Folgen haben können, weil positive Ergebnisse nicht anerkannt oder belohnt werden, negative Ergebnisse aber „bestraft“ werden.